Schlecker-Insolvenz: Verzicht auf staatliche Transfergesellschaft ist ein Zeichen wirtschaftlicher Vernunft

Steuerzahler nicht für unternehmerische Fehler in Haftung nehmen/LAN geben Gewerkschaften Mitschuld an Schlecker-Pleite

Die Liberalen Arbeitnehmer (LAN) bezeichnen die heute geplatzten Verhandlungen zur Einrichtung einer Transfergesellschaft für die rund 11.000 Mitarbeiterinnen des insolventen Unternehmens Schlecker als für die Beschäftigten und deren Familien bitteren, in der Sache jedoch richtigen Schritt. Für die Zahlungsunfähigkeit der Handelskette seien unternehmerische Fehler der Auslöser gewesen. Es sei daher ein Gebot der Vernunft, dass auf staatliche Rettungsversuche verzichtet werde.

Wolfgang Lesch, sächsischer LAN-Vorsitzender betont: „Die Steuerzahler in Haft für das Scheitern eines nicht mehr tragfähigen Unternehmenskonzepts zu nehmen, wäre nicht gerecht gewesen. Zum Prinzip der sozialen Marktwirtschaft gehört es, dass Unternehmen neu entstehen und sich am Markt behaupten genauso wie nicht wettbewerbsfähige Firmen auch Pleite gehen können.“

Raphael Rupp, LAN-Landesvorsitzender in Baden-Württemberg, ergänzt: „Angesichts der positiven Lage auf dem Arbeitsmarkt bin ich optimistisch, dass die Mehrheit der Arbeitnehmerinnen schnell eine neue Anstellung finden wird. Die Weiterqualifizierung der betroffenen Mitarbeiterinnen, die innerhalb der Transfergesellschaft erfolgen sollte, wird auch durch das bestehende Angebot der Arbeitsagenturen vor Ort gut gewährleistet werden können. Niemand fällt ins Bodenlose“, so Rupp.

Martin Lebrenz, Vorsitzender der LAN Berlin-Brandenburg, verweist darauf, dass die Gewerkschaften und die SPD eine Mitschuld an der Pleite des Unternehmens trifft: „Im Zuge der Debatte um die Beschäftigung von Leiharbeitern im Jahr 2009 hat insbesondere die Gewerkschaft Ver.di zu Protesten und zum Boykott Schleckers aufgerufen. In diese Kakophonie hat auch die SPD eingestimmt. Beide haben damit einen nicht unerheblichen Anteil daran, dass Schlecker seit dieser Phase nicht mehr auf die Beine gekommen ist. Nun die FDP für die Entlassung von 11.000 Mitarbeiterinnen verantwortlich zu machen, weil sich die Bundesländer mit liberalen Wirtschaftsministern an die Gesetze der Marktwirtschaft halten und weitere Belastungen der Steuerzahler verhindert haben, verdeutlicht einmal mehr, wie weit die Gewerkschaften sich von den ökonomischen Wirklichkeiten entfernt haben.“

2 Antworten zu “Schlecker-Insolvenz: Verzicht auf staatliche Transfergesellschaft ist ein Zeichen wirtschaftlicher Vernunft”

  1. Guten Tag liberale Arbeitnehmer, Hallo Wolfgang,

    R. Rupp trifft die Aussage die Lage auf den Arbeitsmarkt ist positiv und schließt daraus dass die Frauen, welche bei Schlecker angestellt waren, schnell eine neue Anstellung bekommen. Was für eine zynische Aussage in Anbetracht über 3 Mio. Arbeitslosen. Wo in Sachsen werden diese Frauen denn eine freie Stelle erhalten? Bei Netto für 315,- € die Stunde? Ist so eine Anstellung gemeint?
    In der Praxis finden die notwendigen Qualifizierungen in eine andere Fachrichtung des Einzelhandels für ältere Frauen nicht statt. Eine Transfergesellschaft wäre die einzige reelle Chance der älteren Frauen auf Qualifikation gewesen. Die Chance wurde vertan.
    Ob Transfergesellschaft oder AA ist egal für das Thema Steuern. Beides kostet Steuergeld, nur die Töpfe aus denen das Geld kommt sind andere.
    M. Lebrenz spricht: FDP hält sich an Gesetze der Marktwirtschaft.
    Wie bitte? Welche Gesetze? Wenn ich dieses Totschlagargument schon höre bin ich an die Zeit der DDR erinnert. Da wollte man mir auch schon etwas vom gesetzmäßigen Kommunismus erzählen.
    Wenn Herr M. Lebrenz dann noch feststellen will „wie weit die Gewerkschaften sich von den ökonomischen Wirklichkeiten entfernt haben“ dann stellen sich einem doch die Nackenhaare hoch.
    Die ökonomischen Wirklichkeiten sind doch noch für Bänker etc. das reinste Schlaraffenland. Da war die kleine Regierungspartei bezüglich der ökonomischen Wirklichkeiten sehr kleinlaut. Jetzt entdeckt man an Hand der Schleckerfrauen was für harte Hunde in der FP stecken. Na super.

  2. Korrektur
    Esmuss natürlich heißen :
    Bei Netto für 315,- € im Monat? anstatt
    Bei Netto für 315,- € die Stunde?

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