Weltfremder Landesvorsitzender riskiert sozialen Frieden in den Betrieben
Die Liberalen Arbeitnehmer (LAN) Sachsen und Berlin-Brandenburg üben scharfe Kritik an den Äußerungen des Chefs der Thüringer FDP, Uwe Barth. Dieser hatte kürzlich den Aufruf, deutschlandweit an Betriebsratswahlen teilzunehmen, als undemokratisch bezeichnet. Hierzu erklärt Wolfgang Lesch, Vorsitzender der LAN Sachsen: „Die Kritik Herrn Barths ist völlig unangemessen und zeugt von fehlendem Realitätssinn. Außenstehenden Personen wird der Eindruck vermittelt, die FDP wende sich gegen die betriebliche Mitbestimmung. Eine solche Positionierung lehnen wir strikt ab, zumal dies keine Beschlusslage der Partei ist.
Nach Ansicht der Liberalen Arbeitnehmer muss die FDP ihr soziales Profil auf Bundes- und Länderebene schärfen, um dem Eindruck entgegenzutreten, die Partei betreibe eine Politik zu Lasten der Arbeitnehmer. „Wir erwarten ein deutliches Bekenntnis der Thüringer Parteiführung zur Arbeit der Betriebsräte. Ohne diese wäre der soziale Friede in den Betrieben akut gefährdet. Dies wiederum hätte negative Folgen für den Produktionsstandort Deutschland“, so Lesch weiter.
Der Chef der LAN Sachsen verweist auf die aktuellen Zahlen: „Fast zwei Drittel der Beschäftigten in den Neuen Ländern können nicht auf eine betriebliche Interessenvertretung zurückgreifen. Dies ist ein Grund für die zum Teil desolate Lohn- und Gehaltssituation in Ostdeutschland Noch immer verdienen Arbeitnehmer bis zu 30% weniger als ihre Kollegen in den Alten Ländern. Herr Barth sollte sich in den Betrieben umschauen, bevor er mit unhaltbaren, weil falschen Äußerungen an die Öffentlichkeit tritt“, so der Liberale abschließend.
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