Arbeitnehmer und Angestellte nicht gegeneinander ausspielen
Lesch sieht Korrekturbedarf im Konzept der FDP-Landtagsfraktion/Kritik an Löhnen in der Privatwirtschaft in Sachsen
Zu den Vorschlägen der FDP-Landtagsfraktion zur künftigen Lohngestaltung im öffentlichen Dienst in Sachsen erklärt Wolfgang Lesch, Landesvorsitzender der Liberalen Arbeitnehmer Sachsen:
„Dass die Beschäftigten im öffentlichen Dienst in Sachsen im Durchschnitt mehr verdienen ist seit langem bekannt. Hierzu hätte es keiner Studie des ifo-Instituts benötigt. Wichtig ist, dass aus den nun vorliegenden Zahlen die richtigen Schlussfolgerungen gezogen werden.“
Lesch kritisiert in diesem Zusammenhang, dass die Mitglieder der FDP-Landtagsfraktion die Debatte um Löhne in Sachsen verkürzen, indem sie nur auf den öffentlichen Dienst schauen. Dies sei ein schwerer Fehler, der einer Analyse im Wege stehe. Für eine ehrliche Debatte müsse die Lohnentwicklung in der Privatwirtschaft auch ins Verhältnis zu der in anderen Bundesländern gesetzt werden. Dann ergebe sich das Bild, dass sächsische Arbeitnehmer trotz der in den letzten zwanzig Jahren vollzogenen wirtschaftlichen Modernisierung noch immer signifikant weniger verdienen als ihre Kollegen in Westdeutschland. „Wir benötigen eine Lohnangleichung zwischen Ost und West. Die Tarifpartner, insbesondere die Gewerkschaften haben in den vergangenen Jahren immer wieder eine diskriminierende Lohnpolitik gefahren. Damit muss Schluss sein“, fordert Lesch.
Der LAN-Vorsitzende warnt die FDP-Landtagsfraktion davor, Angestellte und Arbeitnehmer gegeneinander auszuspielen. „Wir begrüßen die Idee, auch im öffentlichen Dienst leistungsbezogene Löhne zu zahlen. Diese dürfen jedoch nicht zu großflächigen Lohnabsenkungen führen, da wir sonst auch in Verwaltung, Polizei, Feuerwehr und öffentlichem Gesundheitssektor Fachkräfte verlieren. Die zentrale Stellschraube ist und bleibt die Lohnentwicklung in der Privatwirtschaft. Neiddebatten sind die falsche Antwort“, so Lesch abschließend.
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