Offener Brief an die LAN Sachsen zur Lohnpolitik der Unternehmen

Sehr geeherter Herr Lesch,

in meinem Beruf treffe ich immer öfter folgendes Situation an: Selbständigen Unternehmern geht es nach der Finanzkriese wieder sehr gut. Sie haben Steuernachzahlungen in schwindelerregenden Höhen.
Die Mitarbeiter verdienen aber immer noch so wenig wie in der Finanzkriese. Teilweise wird hier für Löhne gearbeitet, da würde in den alten Bundesländern ein Arbeitnehmer nicht einmal aufstehen. Das kuriose ist, das zieht alle Branchen durch: vom kleinen Blumenladen, über die Ärzte bis zu den größeren mittelständischen Unternehmen.

Wieso kommen die Unternehmer nicht einmal auf die Idee, ihre Löhne zu erhöhen? Warum zahlen Arbeitgeber lieber Steuern, als das Sie vernünftige Löhne zahlen? Die Auswirkungen dieser Entwicklung wird in einigen Jahren sichtbar werden: Massenhaft Rentner mit Grundsicherung. Für die Arbeitnehmer ist das auch nicht gerade schön. Letztlich will man sich ja auch etwas mehr leisten als nur die Grundbedürfnisse. Wenn man bei Arbeitslosigkeit gleich den Antrag auf Hartz IV mit ausfüllen muss, ist das alles andere als motivierend.

Aber warum verkaufen sich die Arbeitnehmer so extem unter ihrem Wert? Ist die Angst vor Arbeitslosigkeit immer noch so gewaltig, dass jeder froh und dankbar ist einen Arbeitsplatz zu haben? Egel welchen und egal wie der Lohn ist? Ich persönlich finde diese Entwicklung sehr bedenklich und gefährlich. Ist die Marktwirtschaft im Moment in der Lage, diese Probleme automatisch zu lösen? Ich denke nein. Doch was sind die Alternativen? Mindestlohn. Stärkere Gewerkschaften. Wie kann man die Unternehmer „anders“ dazu bringen, vernünftige Löhne zu zahlen? Welchen Lösungsansatz haben hier die liberalen Arbeitnehmer? Wie geht die FDP mit dieser Problematik um.

Wenn sich nicht jetzt im Aufschwung da etwas ändert, wann dann? Ich bin echt gespannt, wie sich das im Hinblick auf den demographischen Wandel weiterentwickelt.
Ich denke, das ist ein Punkt, wo sich dringend etwas ändern muss, sonst laufen uns die jungen Leute in den neuen Bundesländern noch ganz weg. Junge Leute, die später einmal sehr fehlen werden.

Viele Grüße!

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