Da staunt sogar der Fachmann und der Laie wundert sich
Mit Freude, aber auch mit Erstaunen habe ich die Aktion unseres Wirtschaftsministers Sven Morlok (FDP) zur Kenntnis genommen, Pendler wieder zur Rückkehr nach Sachsen zu bewegen. Auch wenn die Gewerkschaften und die Opposition „quiekt“, es war für unseren Minister Sven Morlok wichtig, die Befindlichkeiten aus berufenem Mund zu hören, nämlich von den Betroffenen.
Bei der Auswertung der Gespräche ist dem Minister plötzlich klar geworden, dass eine Mehrheit unserer Pendler für den sächsischen Lohn nicht arbeiten will.
Und da setzt mein Erstaunen ein.
Seit der Gründung der Liberalen Arbeitnehmer in Sachsen haben wir auf dieses Problem aufmerksam gemacht. Aber dies wurde per Handstreich immer wieder „vom Tisch gewischt“! Mittelstandsförderung konnte doch nicht mit der Teilhabe der Arbeitnehmer einhergehen.
Auch Morlok wurde von uns bei einer Klausur am 27.03.2009 in Waschleite mit diesem Thema konfrontiert. Für ihn war das kein Thema, die Wirtschaft boomte nicht, sondern „hing in den Seilen“, da sollte doch jeder froh sein, der eine Beschäftigung hat – so war mein subjektives Empfinden. Selbst Cornelia Pieper, damals stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, konnte unseren Argumenten etwas abgewinnen.
Nun, das war zu dieser Zeit vorausschauende Wirtschaftspolitik!
Uns als Liberale Arbeitnehmer sollte die Erkenntnis, auch wenn sie erst nach einem Stück Eierschecke kommt, freuen. Denn eins steht fest: Lieber eine späte Einsicht als gar keine! Wenn wir nicht bald auf unser „Humankapital“ zurückgreifen können, wird es für die sächsische Wirtschaft harte Zeiten geben. Wir brauchen jeden gut ausgebildeten und motivierten jungen Menschen im eigenen Land.
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, differenziert nach dem Schwierigkeitsgrad der geforderten Tätigkeit, muss schnellstens kommen. Ansonsten wissen wir wenigstens, an welcher Raststätte unsere Fachkräfte bei Kaffee und Kuchen Station machen.
Nun kann man nur noch gespannt sein, ob auch die alten Bundesländer eine Rückrufaktion starten.
Wolfgang Lesch
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